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Postulat Nr. 2023-762 von Sofia Galbraith, L20, und Mitunterzeichnenden: Kostenlose Hygieneartikel an öffentlichen Horwer Schulen

Nummer
2023-762
Geschäftsart
Postulat
Status
Nicht überwiesen
Datum
23. Januar 2023
Verfasser/Beteiligte
Galbraith Sofia (Erstunterzeichner/-in), Bucher Lukas (Mitunterzeichner/-in), Heeb Jonas (Mitunterzeichner/-in), Lehner Larissa (Mitunterzeichner/-in), Luthiger Daniela (Mitunterzeichner/-in), Matter Frank (Mitunterzeichner/-in), Nater Eliane (Mitunterzeichner/-in), Peter Philipp (Mitunterzeichner/-in), Steiger Urs (Mitunterzeichner/-in), Wiest Marc (Mitunterzeichner/-in)

Noel Schemm, L20 (Mitunterzeichner/in)
Charlotte Schwegler, L20 (Mitunterzeichner/in)

Beschreibung

Eingegangen am 23. Januar 2023
Nicht überwiesen am 1. Juni 2023 mit 10:15 Stimmen bei 3 Enthaltungen

In der Westschweiz gibt es bereits an verschiedenen Schulen Gratis-Menstruationsartikel. Die Stadt Zürich startete nach den Sommerferien 2021 einen Pilotversuch an ausgewählten Oberstufenschulen. Hier eine erste positive Zwischenevaluation.[1]

In Emmen wurde das Postulat 12/22 «Kostenlose Hygieneartikel an öffentlichen Schulen und in Verwaltungsgebäuden der Gemeinde Emmen»[2] an der Einwohnerratssitzung vom 20. Dezember 2022 behandelt.

Die Stadt Luzern hat das Postulat 119, Eingang Stadtkanzlei: 5. August 2021, «Kostenlose Hygieneartikel an öffentlichen Schulen der Stadt Luzern» anlässlich der Ratssitzung vom 27. Januar 2022 überwiesen und entgegengenommen.

Ich orientiere mich textlich stark an diesem Postulat 119 aus Luzern Stadt.[3]

Die Hälfte der Bevölkerung kann schon im Alter von 9, jedoch in der Schweiz im Durchschnitt im Alter zwischen 11 und 14 Jahren ihre erste Periode (Menarche) bekommen und trotzdem wird das Thema nach wie vor tabuisiert. Die Praxis der kostenlos zugänglichen Hygieneartikel ist eine Sensibilisierungsmassnahme, um insbesondere im Schulalltag eine Enttabuisierung voranzutreiben.

Durch die freie Verfügbarkeit von Menstruationsartikeln an öffentlichen Schulen müssen Menstruierende nicht mehr auf improvisierte und unhygienische Notlösungen zurückgreifen. Sie haben somit während der Monatsblutung mit weniger Stress und Bedenken vor unangenehmen peinlichen Situationen zu kämpfen.

Bei Hygieneartikeln handelt es sich genauso um einen Grundbedarf wie beispielsweise bei Toilettenpapier. Nur sind sie um ein Vielfaches teurer. Frei zugängliche Hygieneartikel entlasten Familien mit geringerem Einkommen und tragen so zur Chancengerechtigkeit bei.

Die L20-Fraktion bittet den Gemeinderat zu prüfen, ob und wie in Horw in den Toiletten der öffentlichen Schulen sowie Verwaltungsgebäuden Menstruationsartikel kostenlos zur Verfügung gestellt werden können. Dabei kann man drei Ansätze verfolgen, die einzeln oder zusammen umsetzbar sind:

  1. Tampons und Binden für die überraschte Schülerin zur Verfügung stellen. Dies, um Stress und peinliche Momente zu vermeiden, da die Periode in der Pubertät sehr unregelmässig eintritt, und um das Thema als Normalität zu etablieren, wie Toilettenpapier. Ein Nebeneffekt wäre dabei, dass die Menstruationsartikel auch den weiblichen Lehrpersonen im menstruierenden Alter (Durchschnitt in der Schweiz bis 52 Jahre) ebenfalls zur Verfügung stünden. Die Jahre vor der Menopause sind ebenfalls so unplanbar wie in der Pubertät.
  2. Nebst Hygieneartikeln wie Tampons und Binden auch wiederverwendbare Menstruationstassen in das Abgabekonzept integrieren. Die Menstruationstassen machen jedoch nur Sinn, wenn in den Toiletten direkter Zugang zu einem Waschbecken besteht, um die Tasse auszuwaschen. Dieses Konzept würde den Ansatz verfolgen, den Grossteil des Bedarfs an teuren Menstruations-Hygieneartikeln für Familien mit geringerem Einkommen zu decken.
  3. In den Horwer Verwaltungsgebäuden ebenfalls Menstruationsartikel kostenlos zur Verfügung stellen. Dies auch als Vorbildfunktion und im Sinne einer Enttabuisierung, sowohl für die Mitarbeitenden wie auch für die Bevölkerung, die die Toiletten der Verwaltung nutzen.

 

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Datum Sitzung