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Kanton Luzern eröffnet im Juni temporäre Asyl-Notunterkunft in Horw

13. April 2016
Der Kanton Luzern eröffnet in Horw eine weitere Asyl-Notunterkunft. In der Zivilschutzanlage Kirchfeld werden ab Juni 2016 bis zu 100 Asylsuchende untergebracht. Die Notunterkunft wird für eineinhalb Jahre betrieben. Die Betreuung übernimmt die kantonale Asylorganisation.
Mit dem Einsetzen des Frühlingswetters erreichen wieder vermehrt Flüchtlinge Süditalien. Die ersten Auswirkungen auf die Schweiz zeigen sich mit einem Anstieg der Asylsuchenden. Mit zunehmender Wetterstabilität ist davon auszugehen, dass sich die Asylmigration über das Mittelmeer von Nordafrika aus Richtung Italien noch deutlich erhöhen wird. Zudem bleibt die Balkanroute voraussichtlich weiterhin blockiert, was zu Ausweichrouten über das Mittelmeer nach Italien führen dürfte.

Um sich auf diesen absehbaren Anstieg von Asylsuchenden vorzubereiten, nimmt der Kanton Luzern Anfang Juni 2016 für eineinhalb Jahre die Zivilschutzanlage Kirchfeld in Horw als weitere Asyl-Notunterkunft in Betrieb. Die temporäre Unterkunft (TUK) bietet Platz für bis zu 100 Personen. Nach deren Eröffnung sind in der Gemeinde Horw insgesamt rund 180 Asylsuchende untergebracht. Im ganzen Kanton Luzern beherbergen damit sieben Zivilschutzanlagen 550 Personen. Die Verantwortlichen sind sich bewusst, dass die unterirdische Unterbringung kein optimaler Zustand ist. Angesichts der aktuellen Lage wird diese jedoch als zumutbar befunden. In der Unterkunft in Horw werden ausschliesslich Männer, vorwiegend aus Afghanistan, Syrien und Eritrea einquartiert.

24-Stunden-Betrieb und Begleitgruppe
Die TUK Horw wird in einem 24-Stunden-Betrieb geführt. Die Betreuung wird durch die kantonale Asylorganisation sichergestellt. Die Asylsuchenden sind jedoch für ihre eigene Versorgung wie Einkaufen, Kochen, Wäschepflege und Reinigung selber besorgt. Während der Nacht von 22 bis 7 Uhr ist die Unterkunft geschlossen. Eine Zugangskontrolle stellt sicher, dass sich keine unbefugten Personen darin aufhalten.

Für die Sicherheit rund um die Notunterkunft wird ein privater Sicherheitsdienstleister eingesetzt. Eine Gruppe aus Vertretern des Kantons Luzern, der Luzerner Polizei, der Gemeinde Horw, des «Kirchfeld – Haus für Betreuung und Pflege» und der Bevölkerung wird den Betrieb der temporären Unterkunft eng begleiten. Sie trifft sich regelmässig und kann bei allfälligen Problemen rasch Massnahmen für den weiteren Betrieb definieren. Die Gemeinde Horw hat sensible Zonen definiert. Die Asylsuchenden sind über die Hausordnung gehalten, sich nicht in diesen Zonen aufzuhalten. Zuwiderhandlungen werden sanktioniert.

Um den Asylsuchenden Tagesstrukturen zu bieten, sind gemeinnützige Arbeitseinsätze wie Umgebungspflege, Instandstellung von Wanderwegen und Wald-, Bach- und Seeufersäuberungen zugunsten der Gemeinde Horw sowie umliegender Gemeinden geplant.

Öffentliche Informationsveranstaltung
Die Mitarbeitenden, die Bewohner und die Angehörigen des «Kirchfeld – Haus für Betreuung und Pflege» sowie die unmittelbare Nachbarschaft wurden am 12. April 2016 über die Eröffnung der TUK Horw informiert. Am Dienstag, 3. Mai 2016 findet im Pfarreizentrum Horw um 19.30 Uhr eine öffentliche Informationsveranstaltung für die Bevölkerung von Horw statt. Die Verantwortlichen von Kanton und Gemeinde informieren über den Betrieb der temporären Unterkunft sowie die Sicherheitsbelange.

Keine Reserveplätze vorhanden
Bereits seit Sommer 2014 befindet sich der Kanton Luzern in einer besonderen Lage in der Unterbringung von Personen aus dem Asylbereich. Aufgrund der kontinuierlich steigenden Anzahl von Asylsuchenden sowie Personen, welche eine Schutzanerkennung erhalten, mussten alleine im Jahr 2015 1300 neue Unterkunftsplätzte geschaffen werden. Obwohl in den vergangenen Wochen die Asylgesuche in der Schweiz auf eher tiefem Niveau lagen und die Luzerner Gemeinden im Rahmen der Gemeindeverteilung grosse Anstrengungen unternahmen um zusätzliche Unterkunftsplätze zu schaffen, konnten in den bestehenden Asylzentren keine Reserveplätze gebildet werden.
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