Kopfzeile

Bitte schliessen

Kontakt

Inhalt

Eine verbindliche Vision für das Horwer Seefeld wird weiterbearbeitet

20. August 2020
Die Horwer Seebucht ist ein Brennpunkt verschiedener Nutzungen. Für die Entwicklung des Gebiets liegt nun die umfassende Planungsgrundlage für kommende Generationen vor. Das Siegerprojekt des Studienauftrags Seefeld zeigt auf, wie die unterschiedlichen Nutzungen und der Schutz der Natur bestmöglich unter einen Hut gebracht werden.
visualisierung seefeld
Eine visualisierte Idee: Kegelförmiger Pavillons für die Seebadi.
 

Im Horwer Seefeld finden die einen Erholung, die andern treiben Sport. Zudem erstreckt sich benachbart zum Seefeld und dem Ufer entlang das nationale Naturschutzgebiet Steinibachried. Im Gebiet der ganzen Horwer Seebucht, dessen genutzter Teil das Seefeld ist, drängen sich mehrere, ganz unterschiedliche Interessen:

  • Seit 1972 besteht der TCS-Campingplatz. Dessen Mietvertrag mit der Gemeinde wurde 2018 bereits einmal verlängert, 2022 läuft er aus.
  • Im Seebad Horw wird seit 1957Jahren gebadet. Das Seebad ist im Besitz der Gemeinde und wird von einer Pächterin betrieben.
  • Die Leichtathletik- und Fussballanlagen gingen 1985/86 in Betrieb, Fussball gespielt wurde hier jedoch schon seit den 1960er Jahren. 2005 bis 2007 wurden die Sportanlagen saniert und erweitert. In Betrieb sind ferner eine Pétanquebahn und ein Beachvolleyballfeld.
  • Die Sand + Kies AG produziert für Kies- und Steinbruchprodukte sowie Betonrecycling. Sie besteht seit 1933. Die Lage am See erklärt sich dadurch, dass ein Teil der Anlieferung des Rohmaterials über den Seeweg erfolgt.
  • Das Steinibachried ist mit 8,4 Hektaren das grösste Ried am Vierwaldstättersee auf Luzerner Kantonsgebiet. Es ist ein Flachmoor und Amphibienstandort von nationaler Bedeutung und bietet zusammen mit dem ebenso wertvollen Flachwasserbereich geschützten und seltenen Pflanzen und Tieren Lebensraum. 1972 stellte der Luzerner Regierungsrat das Ried unter Naturschutz.
  • Fusswege, teilweise umweltschonend über einen Holzsteg geführt, bieten Erholungssuchenden naturnahe Erlebnisse.

Koordination wird immer wichtiger

Schon im Gesamtkonzept für die Ortsplanungsrevision 2010 wurde die Konzeptidee «Horw am See» als planerisches Ziel formuliert. Bereits dort war die Koexistenz der verschiedenen Interessen und Nutzungen das Kernthema. Auch war die Absicht festgehalten, dass die Horwer Seebucht für Fussgängerinnen und Fussgänger durchgehend passierbar sein sollte.

Die Dringlichkeit, die Interessen im Horwer Seebecken zu koordinieren, hat sich seither akzentuiert. Mehrere Bauprojekte im Zentrum von Horw führen zu einer dichteren Bebauung und damit auch mehr Bewonerinnen und Bewohner. Für den Campus Horw, den Standort des Departements Architektur & Technik der Hochschule Luzern, sieht der Kanton Luzern eine Erweiterung vor, zudem soll dort die Pädagogische Hochschule Luzern ihren neuen Standort finden. Es werden folglich mehr Menschen am See ihre Zeit verbringen.

Das Seefeld soll deshalb einer breiten Öffentlichkeit besser zugänglich gemacht werden. Dies darf aber nicht zu Lasten der Natur gehen. Die Interessen von Freizeit, Sport, Erholung und Natur müssen nebeneinander Platz haben. Die unterschiedlichen, von den Jahreszeiten abhängigen Nutzungen führen zu einer flexiblen, multifunktionalen Gestaltung.

Entwicklung in Etappen

In der Aufgabenstellung des Studienauftrags Seefeld war eine zeitliche Etappierung vorgegeben. Für den Perimeter 2022 und dessen mögliche Umsetzung galt ein kurz- und mittelfristiger Zeithorizont. Gefordert wurden deshalb konkrete Lösungen zur Neugestaltung der heutigen Sportanlagen und des Seebads. Eine wesentliche Veränderung gegenüber der heutigen Situation ist die Aufhebung des TCS-Campingplatzes, dessen Pachtvertrag im Jahr 2022 ausläuft. Das freiwerdende Areal wurde in die Gestaltung einbezogen, die zu einer Aufwertung des gesamten Gebiets für Freizeit, Sport, Erholung und Natur führt. Ein spezielles Augenmerk war auf eine naturnahe Freiraumgestaltung mit hoher landschaftlicher Qualität als Übergang zum geschützten Ried zu legen.

Längerfristig beabsichtigt die Gemeinde Horw, das Seeufer des Areals der Sand +Kies AG öffentlich zugänglich zu machen. Im Studienauftrag wurde deshalb der Perimeter 2035 separiert. In diesen langfristigen Zeithorizont fällt auch die Schaffung einer Haltstelle Horw See der Zentralbahn. Diese wiederum steht im Zusammenhang mit der geplanten Erneuerung und Erweiterung des Campus Horw.

Visualisierung 32 Seefeld
Eine unverbindliche Ideenskizze, wie das Areal im Jahr 2040 aussehen könnte.
 

Siegerteam arbeitet weiter

Fünf Teams haben Beiträge für den Studienauftrag Seefeld erarbeitet. Sie wurden aus ursprünglich 25 Teams ausgewählt, die sich beworben hatten. Der Horwer Gemeinderat hat sich der Empfehlung des Beurteilungsgremiums angeschlossen und dem Planungsteam BBZ Landschaftsarchitekten, Bern, Joos & Mathys Architekten AG, Zürich und Plangrün AG, Rotkreuz, den Zuschlag erteilt. Ihre Studie hat insgesamt am meisten überzeugt. Die Gemeinde Horw beabsichtigt, das Siegerteam mit der Weiterbearbeitung zu beauftragen.

Das Resultat der weiteren Bearbeitung wird eine umfassende planerische Grundlage sein, welche die Themen Landschaft, Freizeit, Sport, Ökologie, Hochbauten und Sozialräume miteinbezieht. Sie soll unter Berücksichtigung der Abhängigkeiten eine etappierte Umsetzung in den nächsten Jahren ermöglichen.
 

Vom Freitag, 21. August bis am Mittwoch, 2. September werden im Foyer des Horwer Gemeindehaus die eingereichten Projekte für die neue Gestaltung des Seefelds ausgestellt. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 - 12 und 13.30 - 17 Uhr, Samstag 9 – 12 Uhr.

Zugehörige Objekte

Name
Horw_Seefeld_Bericht_Beurteilungsgremium.pdf (PDF, 36.03 MB) Download 0 Horw_Seefeld_Bericht_Beurteilungsgremium.pdf
Auf Social Media teilen