Interpellation Nr. 557/2008
Unwetterschäden entlang des Horwer Dorfbachs
Odermatt Robert, SVP, und Mitunterzeichnende
Eingegangen am 26. Juli 2008
Schriftlich beantwortet am 16. Oktober 2008 (siehe Anhang)
Am Donnerstag, 3. Juli 2008, ging am frühen Abend ein Platzregen im Raum Horw nieder. Obwohl nur von kurzer Dauer, kam es in Folge zu überschwemmten Kellern entlang des Horwer Dorfbaches. Bei etlichen Objekten gelangte die Feuerwehr zum Einsatz. Die Schadenhöhe, welche private Mieter und Hauseigentümer erlitten haben, ist nicht bekannt.
In den vergangenen Jahren wurde ein substantieller Betrag investiert, um Horw vor Wasserschäden durch Unwetter zu schützen. So wurde der Entlastungskanal (Stollen) Steinibach, welcher vom Bahnhof zum Seebad führt, für ca.7.5 Mio. gebaut. Im Zuge des Autobahnneubaus wurde das riesige Rückhaltebecken auf Grisigen für ca. 4 Mio. und das Rückhaltebecken Schlund für 2.8 Mio. errichtet. Zusätzlich wurde 2007 das von der Gemeinde Horw mitfinanzierte Rückhaltebecken Allmend erstellt.
Nachdem es nun, nach einem nicht übermässigen, jedoch regelmässig zu erwartendem Platzregen wieder zu derartigen Schäden gekommen ist, stellen sich für uns folgende Fragen:
- Wurden bei den 4 gebauten Werken Planungsfehler oder Ausführungsmängel festgestellt?
- Warum ist es am 3. Juli überhaupt zu Wasserschäden entlang des Dorfbaches gekommen?
- Wer ist für das Rückhaltebecken Allmend zuständig und wer bedient den entsprechenden Schieber?
- Wer regelt den Schieber beim Bahnhof, der die Wassermenge, welche zum Dorfbach fliesst, steuert, und wer bedient diesen?
- Falls es unterschiedliche Amtsstellen sind: wer ist für die Koordination der entsprechenden Personen bzw. Regelwerke zuständig?
- Wie hoch ist die standardmässige Durchflussmenge des Rückhaltebeckens Allmend festgelegt?
- Welche Durchflussmenge kann der Dorfbach aufnehmen, ohne dass es zu „Kanalisationsschäden“ kommt?
- Ab welcher Wassermenge kommt es beim Dorfbach zu direkten Überflutungsschäden?
- Bei welchen Situationen wird die Durchflussmenge beim Rückhaltebecken Allmend erhöht und wann wird sie gedrosselt?
- Gibt es ein Konzept über die Durchflussmengen der 2 Regelwerke, wann die Wassermengen erhöht, und wann sie gedrosselt werden?
- Gibt es ein Gesamtkonzept über die Bedienung dieser Regelwerke?
- Wären die Schadenfälle vom 3. Juli zu vermeiden gewesen, wenn die Regelwerke anders eingestellt oder bedient worden wären?
- Wenn ja, wer trägt die entsprechende Verantwortung?
- Falls Fehler begangen wurden, wie hat der Gemeinderat reagiert und welche Korrekturen wurden vorgenommen?
- Ist der Gemeinderat bereit, sich dafür einzusetzen, dass die geschädigten Hauseigentümer und Mieter durch die verantwortlichen Schadenverursacher entschädigt werden?
Um Unwetterschäden, welche mit den vorhandenen technischen Möglichkeiten normalerweise verhindert werden können, in Zukunft zu vermeiden, bitten wir den Gemeinderat, unverzüglich die notwendigen Massnahmen zu ergreifen.
Mitunterzeichnende:
Kälin Erhard, SVP
Larcher Alwin, SVP
