Kopfzeile

Bitte schliessen

Kontakt

Inhalt

Die Horwer Kulturpreise gehen an Radoslav Kutra und Stephanie Knöbl

28. November 2019
Der Maler Radoslav Kutra wird von der Gemeinde Horw für sein Lebenswerk mit dem Anerkennungspreis 2019 geehrt. Der Förderpreis geht an Stephanie Knöbl. Die Preise werden am Neujahrsapero am 1. Januar 2020 verliehen.

Radoslav Kutra ist Maler und Zeichner, Kunstpädagoge, Kunsttheoretiker und Autor. Zeitlebens war ihm die Lehrtätigkeit ein grosses Anliegen.

Radoslav Kutra wurde 1925 in Olomouc im heutigen Tschechien geboren. Während seines Studiums an der Akademie der Bildenden Künste in Prag wurde er in der Folge des kommunistischen Umsturzes 1948 aus politischen Gründen von der Hochschule ausgeschlossen. Nach Jahren als Grafiker und ab 1955 als freischaffender Künstler lehrte er ab 1965 an der Universität in Olomouc. 1967 wurde Radoslav Kutra rehabilitiert und erhielt das Diplom der Akademie der Bildenden Künste in Prag. Nach dem Einmarsch der sowjetischen Truppen in Prag 1968 flüchtete Kutra in die Schweiz. Er unterrichtete von 1969 bis 1973 an der Migros-Klubschule in Olten, Aarau und Luzern. Daraufhin gründete er das Kunstseminar Luzern, die Schule des Sehens. Von 1984 bis 2015 lebte er in Horw.

Konstant im Wandel

Bemerkenswert ist das bewegte Leben von Radoslav Kutra. Die Eigenständigkeit und die Treue zu sich selbst sind darin eine Konstante, die eben jene äusserliche Bewegung hervorgerufen haben: erst die Verbannung aus der Kunstakademie aus politischen Gründen, danach die Flucht aus der damaligen Tschechoslowakei in die Schweiz. Doch auch das künstlerische Lebenswerk ist von dieser konstanten Haltung geprägt: Nicht nur durch sein künstlerisches Schaffen kommt sie zum Ausdruck, sondern auch in der steten Auseinandersetzung mit der Wahrnehmung und der Sprache der Malerei.

Das Gesamtwerk von Radoslav Kutra – sein schöpferisches, didaktisches, philosophisches und publizistisches Wirken– hat die Jury des Horwer Kulturpreises und den Gemeinderat überzeugt: Radoslav Kutra erhält den Horwer Anerkennungspreis 2019. Dieser ist mit 10’000 Franken dotiert.

Förderpreis für Erzählprojekt

«Kinder erzählen Geschichten», so heisst das Projekt von Stephanie Knöbl, Kunsthistorikerin und Medienschaffende. Das Projekt, an dem auch die Fotografin Nadia Schärli und die Illustratorin Rahel Ilona Eisenring mitwirken, wird mit dem Förderpreis der Gemeinde unterstützt. Stephanie Knöbl lässt Kinder Gegebenheiten aus der Horwer Vergangenheit erzählen. Sie orientiert sich in der Themenwahl an der Buch- und Onlinepublikation «Horw im Wandel» der Gemeinde Horw, die derzeit in Produktion ist. Darin geht es um den Rückblick auf den rasanten Wandel der Gemeinde in den vergangenen fünf bis sieben Jahrzehnten.

Öffentlich soll das Projekt mit einer Installation werden. Dort können Passantinnen und Passanten Videos auf ihrem Handy abspielen lassen. In den Aufnahmen erzählen Horwer Schulkinder in ihrer eigenen Sprache Geschichten, die ihnen mit der Horwer Publikation «Horw im Wandel» überliefert werden. Das Projekt «Kinder erzählen Geschichten» wird mit einem Betrag von 35‘000 Franken unterstützt.

Zwei Elemente des Horwer Kulturpreises

Der «Horwer Kulturpreis» ist der Überbegriff für zwei unterschiedliche Preisvergaben, die sich beide auf das Wirken in und für Horw beziehen. Mit dem Anerkennungspreis wird eine erbrachte, langjährige, erfolgreiche und qualitativ hochstehende Kulturtätigkeit von Personen oder Gemeinschaften ausgezeichnet. Zukünftige Projekte und Aktivitäten von Personen oder Institutionen können mit einem separaten Förderpreis finanziell unterstützt werden. Weitere Informationen unter: www.horw.ch/kulturpreis

Radoslav Kutra lässt ein Bild entstehen.
Radoslav Kutra lässt ein Bild entstehen.
Auf Social Media teilen