Ausserordentliche Erträge führen zu positivem Rechnungsabschluss

Die Einwohner- und Bürgergemeinde Horw präsentieren letztmals getrennte Verwaltungsrechnungen. Aufgrund der Voranschläge erwarteten die beiden Gemeinden ein gemeinsames Defizit von Fr. 2,8 Mio. Franken. Demgegenüber präsentieren die beiden Gemeinden einen Ertragsüberschuss von Fr. 3,18 Mio. Franken. Dies jedoch nur auf Grund eines einmaligen Buchgewinns von 3 Mio. Franken mit dem Liegenschaftsverkauf zur Realisierung der Zentrumsüberbauung. Die Nettoinvestitionen der Einwohnergemeinde erreichen den Betrag von 2,65 Mio. Franken. Budgetiert waren 9,48 Mio. Franken. Die Bürgergemeinde tätigte nach der grossen Investition in die Sanierung und Erweiterung des Alters- und Pflegeheimes Kirchfeld der letzten Jahre im Rechnungsjahr 2004 keine Investitionen.

Laufende Rechnung Einwohnergemeinde

Die Laufende Rechnung der Einwohnergemeinde verzeichnet einen Ertragsüberschuss von Fr. 5,17 Mio. Franken. Das Budget rechnete mit einem Mehraufwand von 1,37 Mio. Franken.
Als Folge der Zentrumsüberbauung konnte die Gemeinde einen grösseren Liegenschaftsverkauf realisieren. Daraus resultierte für die Gemeinde ein einmaliger Buchgewinn von 3 Mio. Franken.
Im Vergleich zum Voranschlag ist der Nettoertrag der Gemeindesteuern um 85'000 Franken höher ausgefallen. Der Steuerertrag der Einwohnergemeinde (Ertrag laufendes Jahr, Nachträgliche Vermögenssteuern, Sondersteuern auf Kapitalauszahlungen, Nachträge früherer Jahre und Quellensteuern) betrug für das Rechnungsjahr 2004 25,7 Mio. Franken. Der Ertrag pro Steuereinheit betrug 20,9 Mio. Franken (plus 352'000 Franken gegenüber dem Vorjahr).
Im Vergleich zum Voranschlag ist der Netto-Sondersteuer-ertrag um 2,2 Mio. Franken höher ausgefallen. Dieses erfreuliche Resultat wurde insbesondere durch höhere Erträge als voranschlagt bei den Grundstückgewinnsteuern (plus Fr. 1,5 Mio. Franken), die Handänderungssteuern (plus 273'000 Franken) und die Erbschaftssteuern (plus 424'000 Franken) erzielt.
Der Gesamtaufwand war mit 51,3 Mio. Franken budgetiert. Die Rechnung weist einen Aufwand von 61,2 Mio. Franken aus. Dieser Mehraufwand entstand mehrheitlich durch die Auflösung von Reserven und Vorfinanzierungen von insgesamt 9,5 Mio. Franken aufgrund von Bauabrechnungen in diesem Jahr. Diese werden als zusätzliche Abschreibungen verbucht. Für das Rechnungsergebnis verhalten sich diese Abschreibungen neutral, weil die gleichen Beträge als Entnahmen aus Rückstellungen und Spezialfonds ertragswirksam verbucht werden.
Der Personalaufwand der Einwohnergemeinde liegt insgesamt 793'800 Franken unter dem Budget. Beim Budgetieren im Sommer 2003 wurde mit einer höheren Teuerungsrate gerechnet. Zusätzlich sank der Personalaufwand infolge Personalmutationen.
Der Sachaufwand verzeichnet gegenüber dem Budget eine Zunahme von 4.17%. Dank der Sparbemühungen der letzten Jahre entwickelte sich der Sachaufwand in den Bereichen Büro-, Schul- und Verbrauchsmaterial rückläufig. Bei den Bereichen Mobilien, Maschinen, Fahrzeuge (plus 9.75 %), baulicher Unterhalt (plus 32.6 %) sowie Dienstleistungen/Honorare Dritter (plus 7.65 %) handelt es sich unter anderem um Ersatz- oder Sanierungsinvestitionen. Sparen in diesen Bereichen kommt in der Regel einem Aufschub gleich und kann langfristig die Gemeinde mehr kosten. Das Budget für Ersatzinvestitionen musste folglich, nach detailliertem Abwägen der Vor- und Nachteile, über Gemeinderatskredite aufgestockt werden.
Unter der im Frühjahr 2003 angeordneten Sparmassnahmen des Gemeinderates in den Bereichen Material, Anschaffungen und beim übrigen Unterhalt, und dank der guten Budgetdisziplin der Budgetverantwortlichen im Rechnungsjahr 2004, bewegt sich der Aufwand weitgehend im Rahmen der reduzierten Budgetvorgaben.
Das erfreuliche Rechnungsergebnis der Einwohnergemeinde Horw basiert wie oben erläutert auf einer Reihe von einmaligen Ereignissen.

Laufende Rechnung Bürgergemeinde

Die Laufende Rechnung der Bürgergemeinde verzeichnet einen Aufwandüberschuss von 1,99 Mio. Franken. Das Budget rechnete mit einem Mehraufwand von 1,45 Mio. Franken.
Der höhere Aufwand resultiert durch höhere gebundene Aufwände bei der Sozialen Wohlfahrt. Dabei sind die Beiträge an die Ergänzungsleistungen zur AHV/IV und an die Grundrente der IV um rund 125'000 Franken, der Finanzierungsbeitrag an die Krankenkassen-Prämienverbilligung um rund 208'000 Franken höher ausgefallen. Zudem erhöhte sich der Beitrag an die Heimfinanzierung um 128'800 Franken. Damit sind unerwartete Mehrbelastungen von über 460'000 Franken gegenüber den Budgetangaben durch den Kanton entstanden.
Durch die weiterhin angespannte Wirtschaftslage ist die wirtschaftliche Sozialhilfe um netto 108'000 Franken oder 8.9 % angestiegen.

Investitionsrechnung

Im Rechnungsjahr 2004 konnte die Gemeinde Horw mehrere grosse Investitionsprojekte abschliessen. Der Einwohnerrat genehmigte die Bauabrechnungen der Mehrzeckhalle (Horwerhalle) und die Schulhaussanierungen Biregg und Kastanienbaum. Bei der Bürgergemeinde genehmigte der Einwohnerrat die Bauabrechnung der Erweiterung und Sanierung des Alters- und Pflegeheimes Kirchfeld.
Zur Zeit laufen in der Gemeine Horw über 30 Investitionsprojekte mit einem Bruttokreditrahmen von über 44 Mio. Franken. Bis Ende 2004 waren von diesen Krediten insgesamt 14,7 Mio. Franken beansprucht. Damit verbleiben Restkredite von Franken 29,3 Mio. Franken, welche in den nächsten Jahren beansprucht werden.
Aufgrund der Investitionsausgaben beanspruchte die Einwohnergemeinde neue Darlehen von 8,2 Mio. Franken.

Bestandesrechnung

Die Bestandesrechnung der Einwohnergemeinde 2004 hat sich insgesamt um 8,9 Mio. Franken verringert. Durch die Auflösung von Vorfinanzierungen konnten zusätzliche Abschreibungen beim Verwaltungsvermögen realisiert werden. Das abzuschreibende Verwaltungsvermögen ist mit 35,99 Mio. Franken (Ende Vorjahr: 47,9 Mio. Franken) ausgewiesen.
Die Bestandesrechnung der Bürgergemeinde hat sich um 1,08 Mio. Franken erhöht. Das abzuschreibende Verwaltungsvermögen beträgt 20,7 Mio. Franken (Vorjahr 20,79 Mio. Franken).
Bei der Verreinigung der Bürgergemeinde mit der Einwohnergemeinde Horw auf den 1. Januar 2005 wird der Bilanzfehlbetrag von 3,6 Mio. Franken der Bürgergemeinde mit dem Eigenkapital der Einwohnergemeinde von 10,3 Mio. Franken verrechnet.

Verbuchung der Rechnungsergebnisse

Dem Einwohnerrat werden an seiner Sitzung vom 19. Mai 2005 folgende Anträge gestellt:
Der Ertragsüberschuss der Einwohnergemeinde ist wie folgt zu verbuchen: Fr. 1'374'658.05 für zusätzliche Abschreibungen auf Liegenschaften des Verwaltungs- und Finanzvermögens, Fr. 1'000'000.-- als Vorfinanzierung für Verwaltungsräume und Fr. 2'796'801.24 als Einlage ins Eigenkapital.
Das Eigenkapital der Einwohnergemeinde beläuft sich nach Verbuchung des Ertragsüberschusses per 31. Dezember 2004 auf Fr. 10'327'705.91.
Der Aufwandüberschuss der Bürgergemeinde wird beim Finanzfehlbertrag der Bürgergemeinde verbucht.
Der Finanzfehlbetrag der Bürgergemeinde beläuft sich nach Verbuchung des Aufwandüberschusses per 31. Dezember 2004 auf Fr. 3'601'523.39.