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Interpellation Nr. 2017-676 von Richard Kreienbühl, CVP, und Mitunterzeichnenden: Medikation im Kirchfeld - Haus für Betreuung und Pflege

Nummer
2017-676
Geschäftsart
Interpellation
Status
Beantwortet
Datum
24. November 2017
Verfasser/Beteiligte
Eberhard Reto (Mitunterzeichner/-in), Hocher Andrea (Mitunterzeichner/-in), Portmann Toni (Mitunterzeichner/-in)

Richard Kreienbühl (Erstunterzeichner/in)
Roger Eichmann (Mitunterzeichner/in)
Mario Fischer (Mitunterzeichner/in)
Christoph Kalbermatten (Mitunterzeichner/in)
Jürg Luthiger (Mitunterzeichner/in)
Urs Manser (Mitunterzeichner/in)
Nathalie Portmann (Mitunterzeichner/in)
Claudia Röösli (Mitunterzeichner/in)
Rita Wyss (Mitunterzeichner/in)

 

 

Beschreibung
Interpellation Nr. 2017-676
Medikation im Kirchfeld – Haus für Betreuung und Pflege
Kreienbühl Richard, CVP, und Mitunterzeichnende

Eingegangen am 24. November 2017
Schriftlich beantwortet am 1. März 2018, siehe Anhang

Im Tagesanzeiger vom 20. November 2017 wurde über die Ergebnisse einer Studie von der Ärztin Eva Blozik, die bei der Helsana in der Versorgungsforschung arbeitet, berichtet. In dieser neuen und erstmaligen Auswertung, bei der die Helsana ihre Daten auf die ganze Schweiz hochgerechnet hat, wird die Polypharmazie bei den Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern thematisiert. Von Polypharmazie spricht man, wenn gleichzeitig fünf oder mehr Medikamente verabreicht werden.

Im Schnitt erhielten gemäss dieser Auswertung Heimbewohner 9.3 verschiedene Medikamente gleichzeitig verabreicht. Bei den über 65-Jährigen in der Bevölkerung sind es 5.6 verschiedene Präparate. Der Unterschied begründet sich im schlechteren Gesundheitszustand der Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner. Zudem werden sie intensiver betreut.

Die Studie erachtet es als problematisch, dass bei 85 % der Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner gleichzeitig fünf oder mehr Medikamente verbreicht werden. Bei dieser Zahl von Medikamenten wisse man häufig nicht mehr, welches Medikament welche Wirkung erzeuge. Weiter würden ab dieser Schwelle die unerwünschten Nebenwirkungen der Arzneimittel, die zu gesundheitlichen Problemen führen, ansteigen. Alarmierend bezeichnet die Studie, dass 80 % der Heimbewohner mindestens ein Medikament erhalten, das einen potenziell unangemessenen Wirkstoff enthält. Als solche Wirkstoffe werden aufgeführt: Quetiapin (dieser Wirkstoff ist eigentlich für die Behandlung von Schizophrenie und bipolaren Störungen vorgesehen), Diclophenac, Zolpidem und Lorazepam. Dies sind Wirkstoffe, die bei älteren Menschen häufig unerwünschte, zum Teil schwere Nebenwirkungen verursachen und zu erhöhter Sterblichkeit führen können. Als Nebenwirkungen werden aufgeführt: Verschlechterung des Gedächtnisses, erhöhte Gefahr von Stürzen, parkinsonähnliche Symptome (bei Quetiapin). Weiter besteht die Gefahr, dass Nebenwirkungen als Krankheitssymptome interpretiert werden und mit neuen Medikamenten behandelt werden.

Als Quintessenz fordert die Studie ein Umdenken bei der Medikation bzw. eine Verringerung der Zahl der verabreichten Medikamente. Weiter müsse für alle Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen ein Therapiekonzept erstellt werden.

Aufgrund dieser Studie ergeben sich für den Interpellanten folgende Fragen:
  1. Wie viel Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeabteilung des Kirchfelds erhalten mehr als fünf Medikamente gleichzeitig?
  2. Bei wie viel Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeabteilung des Kirchfelds wird mindestens einer der oben genannten Wirkstoffe eingesetzt?
  3. Für wie viel Prozent Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeabteilung des Kirchfelds besteht ein Therapiekonzept, welches die Medikation mitberücksichtigt?
  4. Die Studie empfiehlt, dass sich im Sinne der Qualitätssteigerung nicht nur ein einzelner Heimarzt oder Hausarzt um die Medikation kümmern sollte, sondern eine interdisziplinäre Gruppe unter Einbezug des Pflegepersonals und eines Spezialisten für Altersmedizin. Wie sehen die Qualitätsbestrebungen des Kirchfelds diesbezüglich konkret aus?
Besten Dank für die Beantwortung meiner Fragen
Fraktion
Die Mitte/GLP-Fraktion des Einwohnerrates

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Name
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Datum Sitzung