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Kernzone Winkel: Bilanz des Dialogprozesses

2. Februar 2018
Die bauliche Entwicklung im Winkel in Horw muss neu aufgegleist werden. Behörden, Interessengruppen und weitere Akteure haben sich im vergangenen Jahr mehrmals zusammengesetzt, um eine gemeinsame Basis für die weitere Planung zu finden. Begleitet wurde der Dialog von der Hochschule Luzern.
Am 25. September 2016 wurde der Bebauungsplan Kernzone Winkel durch die Horwer Stimmbevölkerung abgelehnt. Die Vorlage war umstritten: Zahlreiche Einwohner und Verbände sahen insbesondere das historische Ortsbild und die Natur am See gefährdet.
In der Folge hat der Gemeinderat verschiedene Vorgehensweisen für die Wiederaufnahme des Planungsprozesses geprüft und sich entschieden, einen Dialogprozess mit Begleitung eines Teams der Hochschule Luzern zu starten. Ziel war es, in einem ersten Schritt an Runden Tischen eine gemeinsame Basis für die weitere Planung zu finden. Der Dialogprozess mit den verschiedenen Interessengruppen wie Grundeigentümerinnen und -eigentümer, Quartierbewohnerinnen und -bewohner sowie Vereinsvertretern aus den Bereichen Ortsbild, Landschafts- und Naturschutz und Vertretern politischer Parteien dauerte von Mai 2017 bis Januar 2018. In diesem Zeitraum sind insgesamt vier Veranstaltungen am Runden Tisch durchgeführt worden. Der Prozess wurde von einem Team der Hochschule Luzern konzipiert, begleitet und moderiert.

Ortsbild, Gewässerschutz und Neubauten diskutiert
Die Auslegeordnung zu Beginn des Dialogprozesses zeigte, dass die umstrittenen Punkte äusserst vielfältig sind. Themen wie Architektur, Ortsbild- und Landschaftsschutz, Nutzung und Gestaltung der Freiräume, Amphibienvernetzung, Gewässerschutz oder Wirtschaftlichkeit standen zur Diskussion. Während am zweiten Runden Tisch unter anderem die Lage und das Volumen möglicher Neubauten anhand von Variantenskizzen, ausgearbeitet durch ein Fachteam der Hochschule Luzern – Technik & Architektur, diskutiert wurden, standen am dritten Runden Tisch die Gestaltung und Aufwertung der Freiräume sowie die ökologische Vernetzung im Zentrum. Dazu beauftragte die Gemeinde einen Landschaftsarchitekten und einen Biologen, Analysen und Lösungsansätze zur Aufwertung der Freiflächen um die Dreikönigskapelle und Offenlegung des Bodenbachs sowie zur ökologischen Vernetzung zu erarbeiten.

Erste Ergebnisse
Einzelne Punkte konnten als Leitsätze für die künftige Weiterentwicklung der Kernzone Winkel gemeinsam ausformuliert werden. Unbestritten ist:
  • Im Gebiet der Kernzone Winkel können Neubauten realisiert werden.
  • Deren Architektur respektiert den historischen Kern, Neubauten gliedern sich in die bestehende Bebauung ein.
  • Das Hotel Sternen soll als öffentlich genutzter Gastronomiebetrieb erhalten werden, eine untergeordnete Erweiterung des Volumens ist möglich.
Weitere wichtige Punkte des ausgehandelten Konsenses betreffen die Frei- und Erholungsräume. So sollen die Freiflächen rund um das Hotel Sternen und die Kapelle sowie das Sternengärtli in einem Gesamtkonzept gestalterisch aufgewertet und Amphibien-Vernetzungsachsen auch ausserhalb des Planungsperimeters der Kernzone Winkel schrittweise umgesetzt werden.
Noch Klärungs- und Diskussionsbedarf besteht insbesondere bezüglich des verträglichen Volumens und der Höhe der zukünftigen Baukörper. Auch zur Nutzung der sich in Gemeindebesitz befindlichen Parzelle und zum Amphibienschutz, insbesondere zur Vernetzungsachse durch die Kernzone Winkel, existieren nach wie vor unterschiedliche Positionen.
Um weitere Beurteilungsgrundlagen für die Planung und Umsetzung der ökologischen Massnahmen zur Verfügung zu haben, wird im Frühjahr 2018 ein Monitoring bezüglich der vorhandenen Amphibienarten und der Amphibienzüge durchgeführt. Ein weiteres Gesamtkonzept braucht es für den Verkehr und die Parkierung, wobei hier bereits Grundlagen zur Verfügung stehen.
Die Gespräche fanden in einer guten Atmosphäre statt. Damit konnte eine Basis für den weiteren Planungsprozess gelegt werden. Es geht nun darum, parallel zum weiteren Planungsprozess die aufgebaute Dialogkultur weiterzuführen
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